MARIO LISCHEWSKY | GALERIE INFO KONTAKT |
CRISAVISTA | |
Leben, leben dennoch, 2011,Öl/Leinwand, 160x200 cm
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"Tatsächlich fühlt man sich beim Betrachten der Bilder an eine Bühne erinnert, auf der Mario Lischewsky das Publikum an seinem Spiel mit der Wirklichkeit teilnehmen lässt. Seine Figuren, die er aus der Masse herausholt und die nun im grellen Rampenlicht vor uns stehen, wirken entfremdet und verloren, denn die Bretter, die die große Welt bedeuten, sind zwar verlockend, aber recht wackelig. Spiellust, Lust und andere Sinnesfreuden sind ein beliebtes Thema seiner Bilder, in denen Clowns oder Frauen mit Hunden, schlafende Männer und Frauen, schaukelnde Mädchen oder spärlich bekleidete Schönheiten auftreten. Zugleich sind die Titel etwas irreführend, denn warum heißt ausgerechnet das Bild mit den Schlafenden „Müde Bücher“? Sind die Menschen von der Lektüre müde geworden und eingeschlafen oder ist die Bücherwelt die reale Welt? „Jeder Mensch ist ein Buch“, erklärt der 1976 in Sofia geborene Künstler. „Jede Biografie ist ein Roman, in dem der einzelne Mensch die Hauptperson ist, auch wenn er das nicht immer merkt. Die Titel sind wichtig, aber sie dienen vor allem dazu, dass der Zuschauer durch die Vorder- oder die Hintertür meine Bilder betreten kann, um darin etwas Neues zu entdecken und sie weiter zu entwickeln. Man muss dem Zuschauer mindestens zwei Möglichkeiten geben, ansonsten ist das keine Kunst, sondern Dogmatik.“ Mario Lischewsky hat ein sicheres Gefühl für Farben. Er ist ein Lichtkünstler, dessen Gemälde wie Neonbilder aussehen. In der Vergangenheit experimentierte er auch mit den Nichtfarben schwarz und weiß. 2005 malte er die Serie „Illumination“, monochrome schwarzen Porträts, aus denen nur die Augen weiß heraus leuchten und dadurch den Bildern eine starke Dynamik und Lebendigkeit verleihen. Die Inspiration für seine Ölgemälde und Zeichnungen schöpft Mario aus dem Leben, aus seiner unmittelbaren Umgebung oder aus Ereignissen, die die Welt bewegen wie etwa die Folgen des verheerenden Erdbebens in Japan. Als Reaktion auf die Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima malte er das Bild „Leben, leben dennoch“, auf dem Menschen wie Schemen herumirren, sich aneinender klammern und in ihrer Nähe Trost finden. In solchen Situationen, meint der Künstler, zeigen die Menschen ihre Größe, denn sie sind „ein wahres Gerüst“ füreinander. Dass er trotz Katastrophen und Zerstörung an die Zukunft unseres Planeten und unserer Spezies zu glauben scheint, ist auf dem Bild „Unverwüstlich“ zu sehen. Dort schreitet eine menschliche Gestalt auf kahlgeschlagener Erde zum Horizont, auf dem die Sonne aufgeht. Oder geht sie gerade unter? " Urszula Usakowska-Wolff, 2016 , Strassenfeger , Ausgabe 13/2011
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Unverwüstlich, 2011, Öl/Leinwand, 130x70 cm Müde Bücher, 2010, Öl/Leinwand, 150x200 cm Durchgebrannt, 2011, Öl/Leinwand, 200x150 cm Verloren, 2010, Öl/Leinwand, 200x150 cm Crisavista, 2009, Ölfarbe/Leinwand, 140x120 cm Halt, 2010, Kreide, Arcryl/Karton, 100x70 cm Gipfel, 2010, Kreide, Arcryl/Karton, 100x70 cm Lust, 2010, Kreide, Arcryl/Karton, 100x70 cm
Stumme Zeugen, 2009, Ölfarbe/Leinwand, 100x70 cm Die Mutter und die Mutter-Schlange, 2008, Öl/ Leinwand, 200x160cm Die Liebe in den Zeit der Wölfe, 2008, Öl/Leinwand, 200x140 cm Morgenwind, 2008, Öl/ Leinwand, 250x190cm
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